5 ÜBERBEWERTETE KAMERAFUNKTIONEN

Kamerahersteller bemühen sich jedes Jahr neue Modelle auf den Markt zu bringen, die sich durch besondere Produktmerkmale auszeichnen. Je nach Ausstattungsmerkmalen kann es sich lohnen, in neuere Geräte zu investieren, es kann sich aber auch als Geldverschwendung erweisen. Das bedeutet nicht, dass diese neuen Funktionen schlecht sind oder nicht genutzt werden können, aber es bedeutet, dass man nicht seine gesamte Ausrüstung nur wegen dieser neuen Funktionen verkaufen sollte.

Die erste überbewertete Funktion ist eine hohe Serienbildrate. Natürlich macht diese Funktion für die 0,01 Prozent der Natur- und Sportfotografen Sinn, aber für die Mehrheit der Fotografen ist eine Serienbildrate von bis zu 10 Bildern/Sekunde völlig ausreichend. Obwohl meine Kamera 40 Bilder/Sekunde schafft, habe ich nie mehr als 10 gebraucht.

Obwohl der Markt für künstliche Intelligenz stetig wächst, sind die Funktionen, die künstliche Intelligenz in der Fotografie nutzen, noch lange nicht ausgereift. Es wird noch mindestens 5-10 Jahre dauern, bis diese Funktionen einen echten Mehrwert bieten und nicht nur Werbeversprechen sind.

Die Anzahl der Fokuspunkte auf dem Kamerasensor ist ab einer gewissen Menge nicht mehr relevant. Obwohl man mit mehr Fokuspunkten genauer fokussieren kann, wird diese Funktion von der Industrie oft überbewertet. Mehr als 100 Fokuspunkte sind eher eine Spielerei als ein nützliches Werkzeug, es sei denn, man fotografiert eine ganz bestimmte Nische. Wenn man sich also fragt, ob man 420 Fokuspunkte braucht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man sie nicht braucht.

Klappbare Displays werden von vielen Influencern bevorzugt, weil sie sich häufig selbst filmen. Für das Fotografieren machen sie aber meist weniger Sinn, da sich der Kamerakörper beim Ausklappen deutlich vergrößert und man im Querformat auch weiter zur Seite bzw. im Hochformat weiter nach unten schauen muss. Schwenkbildschirme hingegen machen das Fotografieren meist angenehmer, da man auch frei aus der Hüfte fotografieren kann. Dennoch bleibt diese Funktion oft eine persönliche Vorliebe.

Die fünfte und letzte Funktion ist wahrscheinlich die umstrittenste, da sie je nach Art der Fotografie oder des Nutzens, wie z.B. großformatige Ausdrucke, sinnvoll sein kann. Die Rede ist von Kameras mit einer hohen Megapixelzahl von 40 Megapixeln (MP) und mehr. Solche Kameras machen mehr Sinn, wenn die Bilder regelmäßig beschnitten werden. Je mehr MP, desto größer die Dateien, und Speicher ist auch heute noch teuer. Außerdem dauert es bei einer hohen Anzahl von MP länger, bis der Puffer wieder frei ist und neue Aufnahmen gemacht werden können. So kann wertvolle Zeit verloren gehen. Kameras mit mehr als 40 Megapixeln sind oft überbewertet, da die Ergebnisse ohnehin mit Bildbearbeitungssoftware nachgeschärft werden können.

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